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Zwischen Harz und Weser

[29. 06. 2011]
 RTF des Einbecker Radsportclub 26.6.2011
 
Trotz der nicht so ganz rosigen Wetterprognose machten Detlef Neumann und ich uns auf den Weg nach Einbeck. Ich war diese RTF vor 4 oder 5 Jahren mal gefahren und hatte sie als „gerne mal wieder“ in Erinnerung.
 
Superpünktlich waren wir vor Ort und machten uns nach der Anmeldung gemeinsam mit einigen anderen „Nicht-Velo-Challenge-Fahrern auf den Weg. Die supernetten Leute vom Radsportclub Einbeck hätten ein größeres Starterfeld verdient gehabt. Detlef war nicht so gut drauf und murmelte was von „110 km reichen mir heute wohl“. Ich wollte zunächst sehen, was die Beine so hergeben, der Tag vorher war mit Gartenarbeit durchaus anstrengend gewesen. Die ersten 10, 15 km sehr ruhig, es war auch kühl und die Strasse leicht feucht. Nicht so tolles Radwetter, aber die Landschaft war trotzdem zum genießen.
 
Mit einem Schlenker drin sollte es zunächst nach Northeim gehen. Nach so rund 20 km ging dann allmählich die Post ab, an den ersten „kleinen aber feinen“ Anstiegen wurde selektiert. Detlef ging leider schnell verloren. In Northeim waren dann 12 Fahrer als „Spitzen“-Gruppe unterwegs. Das Rathaus und weitere Verwaltungsgebäude in Northeim kamen mir sehr bekannt vor – ich müsste mich schwer täuschen, wenn ich in den Häusern nicht vor rd. 30 Jahren die Grundausbildung bei der Bundeswehr absolviert habe. Mittlerweile schick saniert und angepinselt. Na egal, schnell weg....
 
Bei der zweiten Kontrolle hatten es die Mitstreiter sehr eilig: Ich war noch am Banane verstauen, als die schon wieder weiterfuhren. Keinen Stress, rief ich noch – da waren Sie auch schon einige hundert Meter weg. Es ging bergauf – hinterherhecheln hatte ich keine Lust, also erst mal etwas entspannter Soloritt. Über so bekannte Weltstädte wie Moringen, Hardegsen und Volpriehausen ging es weiter. Das Geläuf wurde immer feuchter, die Füsse auch. Vor mir tauchte eine kleine Dreiergruppe auf, weitere von den Elite AAA-Fahrern Abgehängte. Zu viert kurbelten wir munter weiter, es wurde zügig gefahren und die Führungsarbeit fair geteilt. Je näher wir Uslar kamen, umso feuchter wurde ich Strasse – ohne das es wirklich regnete. 
 
An der Kontrolle in Uslar warteten die Vordermänner, wir hätten Sie fahren lassen sollen. Denn gleich wurde wieder noch schneller gefahren. Ich hätte wohl dranbleiben können, aber so toll fand ich einerseits die Spritzwasserfontänen der jetzt wieder größeren Gruppe nicht, zum anderen war die ganz große Temporunde bei mir nicht drin. Ich ließ die Kollegen an einer längeren Steigung also wieder ziehen. Ortschaften wie „Schönhagen“ ließen mich an andere schöne Hagens denken - nee Jörg, du bist jetzt nicht gemeint :-)). Kurz vor Lauenförde ging es aus dem Wald raus, schlagartig klarte es auf und ich hatte beste Sicht in einen Talkessel mit der Ortschaft Lauenförde. Sehr schön, kann man auch mal als Boxenstopp auf einer längeren Tour einplanen. An der Weser ging es weiter, über Fürstenberg (die mit dem Porzellan) und Boffzen (hey, das Kaff heißt wirklich so...). Wer meint, dass es an der Weser flach ist, ist auf diesem “rauf und runter Teilstück“ noch nicht gefahren.
 
In Lüchtringen mit Kontrolle 5 wartete ein Teil meiner kleinen Gruppe von vorhin auf mich. Der eine war schon arg platt, der andere schimpfte: „Die sind schon wieder bei „Rot“ über die Ampel gefahren...“ Die anstrengendste Passage der RTF lag nun vor uns. Rechts ab, weg von der Weser und rein in den Solling. 4-5 km leicht bergauf, alles locker – bis Neuhaus. Dann kommen erst die richtigen Gemeinheiten, einige fiese Rampen nach Silberborn. Leider täuschte mich meine Erinnerung, wir waren hier erst auf 400 m. Es ging hinter Silberborn noch weiter bergauf, nach rund 8 oder 9 km bergauf war der höchste Punkt (500 m) endlich erreicht Zeit, die Beine brannten mächtig. In rasender Abfahrt (mit 70 km/h ohne zu treten) ging es nach Dassel. Von da nach Einbeck nur noch ein Katzensprung von rd. 15 km.
 
Fazit: Eine schöne RTF, die ich gerne mal wieder fahren werde. Die Streckenführung, zum Teil an Bundesstrassen, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber Sonntag-Vormittag ist der Verkehr in der Gegend sehr erträglich. Das ständige „Auf und Ab“ erinnert an Lauenau mit der Weserberglandtour, ist aber nicht ganz so heftig. Der Anstieg Richtung Silberborn ist große Klasse, auch wenn es weh tut. Und irgendwo müssen die rund 1.400 hm auf der 155 km-Runde ja herkommen.
 
Gruß an dieser Stelle an Jörn aus Visbeck ? (bei Neustadt), ich hoffe, du hast dir die Adresse unserer Radländer Homepage gemerkt. Waren schöne km zusammen - ohne deinen Windschatten wäre ich nicht so gut rumgekommen (was hoffentlich auf Gegenseitigkeit beruht). Hoffe, wir fahren mal wieder zusammen.
 
Allseits Grüße   Euer Harti
 

Kommentare: 2

1
UserGerhard
Date / Time29.06.11 - 20:38

Wenn die Lokführer nicht für einen gerechten Lohn gestreikt hätten, wäre ich auch dabei gewesen. So musste ich am Sonntagmorgen unverrichteter Dinge auf dem Bahnsteig kehrt machen. Deine Gefühle kann ich nachempfinden. Die Einbecker RTF ist ein Juwel. Vor drei Jahren hatte ich das Vergnügen, sie tatsächlich zu fahren. – Dein Hinweis auf „Schönhagen“ hat bei mir Assoziationen ausgelöst. Vor vielen, vielen Jahren habe ich ein Schachturnier in Bad Wörishofen gespielt. Nebenan gibt’s einen kleinen Ort namens „Schöneschach“. Nomen est Omen. Über die Qualität meiner Schachpartien konnte ich mich nicht beklagen.

2
UserJörn aus Vesbeck
Date / Time09.07.11 - 10:33

Hallo Harti,

vielen Dank für Deine Grüße und auch vielen Dank, dass Du mich die letzten 10 km mitgenommen hast. Ich glaube ich wäre heute noch unterwegs.

Viele Grüße aus Vebeck.

Jörn

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