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Die Drei - Platten - Tour im Hochharz

[26. 06. 2012]

Dem Aufruf des Radland Verteilers folgend trafen sich am Morgen des 23. Juni im Hannoverschen Hauptbahnhof 10 verwegene Kerle um im Harz mit dem MTB auf schönen technischen Trails herumzurocken. Als absoluter Überraschungsgast schloss sich der Kollege Frank Moesgaard unserer Gruppe an! Auch der Hinweis noch am Hbf von mir, dass wir es abseits der breiten Wege mal richtig krachen lassen wollten ließ bei Frank nicht die geringste Regung erkennen. Der Junge meinte es ernst! Also Tickets für alle Mitfahrer organisiert, noch schnell für die Hinfahrt im Zug ein ordentliches Frühstück besorgt und sodann um 7:48 Uhr mit der Regionalbahn auf nach Bad Harzburg!

Von da aus fuhren wir mit unseren Bikes über den Kurpark, am Märchenwald vorbei dem Höhenweg oberhalb der B4 folgend Richtung Torfhaus. Auf diesem Abschnitt gab es den ersten Plattfuss. Ein Schleicher welcher durch einen zügigen Schlauchwechsel behoben wurde.
Dann ging es in den ersten Trail, den berühmt berüchtigten Märchenweg vom Torfhaus Richtung Oderteich. Ein schmaler Weg, auf ganzer Länge durchzogen mit tief ausgespülten und blank liegenden Fichtenwurzeln, sowie höher herausragenden Steinen, Matschlöchern und Absätzen von der Tiefe eines Vorderrades.

Nachdem die ganze Meute durch war, traf man sich an der nächsten Kreuzung zum allgemeinen Sammeln. Der Kommentar von Frank" das seit ihr natürlich alles durchgefahren" wurde vom Großteil der Gruppe mit einem breiten Grinsen und Kopfnicken quittiert!

Weiter ging es dem Sonnenberger Flutgraben folgend zum Stieglitzecke. Auf diesem Teil der Route kam der erste kleine Schauer herunter, den wir unter Bäumen stehend abwarteten. Weiter fuhren von der Stieglitzecke über den Reitstieg zur Hanskühnenburg.

Der Reitstieg führt in seinem mittleren Teil durch ein Teil des Harzer Hochmoores. Dementsprechend kann es mal passieren, dass beim durchqueren der Matschlöcher das Bike mit den Laufrädern bis zu der Nabe im Modder versenkt wird! Sollte einen das nicht vom Fahrrad reissen dann machen das die herumligenden grösseren Steine oder die quer zum Weg verlaufenden Entwässerungsrinnen. Ein Hinweisschild auf halben Wege machte mal darauf aufmerksam, dass man als Wandersmann ab hier mit festem Schuhwerk unterwegs sein sollte!
Auch diese Widrigkeiten wurden problemlos von allen fahrend oder schiebend überwunden und man traf sich anschließend an der Hanskühnenburg auf 811m Höhe zur großen Pause.

Nach dieser Pause kam das nächste Highlight dieser Tour. Der Tante JU Trail. Über 2 KM lang, Teils mit über 35% Gefälle, stellenweise durch üppige Vegetation kaum als Weg zu erkennen und wieder mit vielen blanken Baumwurzeln durchzogen eine echte Herausforderung an Mensch und Bike. Wir hatten ja noch das große Glück diesen Weg komplett trocken zu absolvieren. Am Ende des Trails wartete der nächste große Schauer und eine weitere Reifenpanne auf uns. Nun ging es dem Morgenbrodtstaler Flutgraben folgend auf schmalem Wege nach Altenau. Kurz vor Altenau dann noch die dritte Reifenpanne! Obendrein den ganzen Abschnitt dieser Tour vom leichten Dröppelregen begleitet.

Von Altenau verlief die Strecke durch das Kellwassertal wieder Richtung Torfhaus und anschließend weiter zurück nach Bad Harzburg. Hier konnte ich leider keine Trails mehr zur Bespassung der Truppe einbauen, da mittlerweile bei dem einen oder anderen Kollegen der Saft zur Neige ging und uns obendrein die Zeit mächtig im Nacken saß! Wir wollten ja den Zug für den Heimweg noch rechtzeitig erreichen. Die 3 Reifenpannen, die eine oder andere Wartepause sowie ein kleiner Umweg wegen Holzfällung machten mein Zeitmannagement komplett zunichte.

Im Bahnhof von Bad Harzburg angekommen konnte man fast noch das Ende des Zuges riechen der 2 Minuten zuvor die Rückreise ohne uns angetreten hat.

Diese zusätzliche Zwangspause von einer knappen Stunde bis zum nächsten Zug nutzten wir für einen gepflegten Aufenthalt in einer Eisdiele und anschließender Versorgung mit Bier für die Rückreise. Hierbei werteten wir auch die Tagesleistung aus: 72 km und 1990 hm!

Um 17:51 Uhr brachte uns dann die Bahn wieder zurück nach Hannover!

Der Peter

 

Kommentare: 7

1
UserHarti
Date / Time26.06.12 - 15:59

Klasse zu lesen, schon ein Abenteuer! Mal ne Abwechslung zum Rennrad-Alltag.... Aber ständig Defekte - das Material kann doch nur B-Ware eines Versand - und/oder Großhändlers gewesen sein..... Höhöhö.

Naja, und Schlamm- und Modder lieben... aus dem Alter bin ich seit meinen Tagen als Panzergrenadier raus, dann doch lieber zelten :-)))

Aber in nicht ganz so heftiger Variante, auf halbwegs befahrbaren Wegen, komme ich gerne mal mit in den Harz. Ich befürchte bloß, dass ist mit Hardcore-Peter nicht zu machen.

2
UserZahn-Rad-ler
Date / Time26.06.12 - 17:36
Auch ich kann meinem Vorredner nur beipflichten, eine besondere Erfahrung / ein echtes Abenteuer war das.

Für mich startete es schon am Freitag, als mich Dirk anhielt doch lieber das Fully von Anne anstatt meines Hardtails mitzunehmen (danke, danke, danke für diesen Rat / für dieses Rad). Fix mit dem noch nicht eingestellten Bike zum Radland, wo dann Mathias, Dirk und unser aller Rad-Fee Gabriel (gibt es ne männliche Variante von Fee?? Kobold? Magier? Zauberer? Könnt Ihr Euch Gabriel mit surrenden Flügeln auf dem Rücken durch die Werkstatt schweben vorstellen??) das LEXX umgebaut haben -> anderer Sattel, Vorbau verändert und Dämpfer individualisiert -> ein völlig anderes Fahrgefühl!!!

Am Samstag morgen den Rucksack gepackt, dann schnell mit Dirk in Empelde getroffen und gemeinsam zum Bahnhof warmgefahren bzw. den Restalkohol vom Viertelfinale verstrampelt.

Dort habe ich dann mit Verzückung festgestellt, dass auch Frank und Stefan (der ganz schön röchelte) an dieser Expedition teilnehmen würden. Jede Menge Radlandtrikots waren zu sehen :))

Nach dem Frühstück im Zug und der gelungenen Anreise ging es dann gleich stramm los und ich merkte schnell das ich mir was anderes unter Mountainbiken vorgestellt hatte ^^

Die Bewunderung gegenüber meinen Mitstreitern wuchs stetig, spätestens dann als Peter mich, auf einem meiner Meinung nach gar nicht erklimmbaren, steilen und schmalen Trail (Frank hatte hinter mir schon eine Pirouette gedreht) mir auf dem Bike stehend ein wenig Platz machte und trällerte: Immer diese Rennrad-Fahrer nur schnell fahren können die….

Er hatte Recht!! Das Technik-Defizit wurde immer evidenter. Nach einem Trail den ich wirklich größtenteils schiebend meistern mußte, kam ich schließlich schlammgebadet vor lauter grinsenden Gesichtern zum stehen und hörte alle Mann ein "war doch alles fahrbar, hihihi" trällern.

Nach 1 Stunde begann ich innerlich zu beten, doch bitte heile zu Hause anzukommen. Auch Frank schien das innerlich ein wenig nahezugehen, denn er wollte schon zum singen ansetzen, woraufhin alle, die Panik ins Gesicht geschrieben, die Flucht ergriffen und trotz einsetzendem Regen weiterfuhren. Die Furcht hätte man allerdings sowieso keinem ansehen können denn wir sahen alle aus als hätten wir uns die 6 Stunden nur in die Hose gemacht.

Durch ständiges Aufmuntern angestachelt, wuchs dann jedoch wieder das Selbstbewusstsein und die Ehrfurcht vor dem Material also unseren Fahrrädern; ich hätte nie gedacht das man sowas mit den Dingern befahren kann.

Als ich dann tatsächlich einen schlammverseuchten mit rutschigen Steinen und Ästen versehenen Weg zur Hanskühneburg erfolgreich hochgefahren war, war ich tatsächlich sogar ein wenig Stolz.

Der oben beschriebene JU-Trail überstieg aber dann doch definitiv meine Fähigkeiten. Nachdem ich einmal über den Lenker abgestiegen und von meinem Fahrrad in der vertikalen überholt worden war, vertraute ich auf dem Weg nach unten doch lieber dem Schuhwerk. Frank deutete an demnächst das ganze mit einem 1-Rad zu versuchen, 1 Rad wäre ja nicht so kompliziert zu kontrollieren wie 2 . Wenn Du das machst Frank, komme ich auch nochmal mit zusammen haben wir dann ja 3 Räder und die können bekanntlich kaum umkippen!

Wirklich beeindruckend wo die Jungs da runter fahren konnten!!

Jetzt war hauptsächlich Ausdauer angesagt und das klappte dann auch echt erstaunlich gut, trotz bescheidenem Wetter war die Laune gut. Lange Steigungen, die unsere Brillen beschlagen ließen und ein paar auch für die weniger geübten gut befahrbare Trails säumten unseren Weg. Jetzt bemerkten die Anführer unser Zeitdefizit. Wir mussten einen Zahn zulegen.

Ganz zum Schluss hin wurden, wie schon von Peter beschrieben, die Kräfte immer knapper und ich machte mir um unseren keuchenden und hustenden Stefan sorgen, denn hätten wir Ihn wiederbeleben müssen, wäre sicherlich Streichholzziehen angesagt gewesen, weil ihn bei dem ganzen Schlamm im Gesicht definitiv niemand freiwillig beatmet hätte.

Als Peter irgendwann sagte, das es nur nach 8km sein, dachte ich zuerst an Höhenmeter (es mussten bis hierhin schon an die 100 gewesen sein, schließlich waren wir gefühlt nur bergauf gefahren und nur 4 Trails zu Fuß runtergeklettert, außerdem wurde es tatsächlich ein wenig warm wir waren der Sonne also schon gefährlich nahe entgegengefahren)

Es waren tatsächlich deutlich mehr als noch 8km, aber er wollte uns nicht entmutigen und wir ließen sogar eine Auffahrt rechts liegen, die Peter nur mit einem "wenn ich Euch da hochjage bringt ihr mich alle um" kommentierte.

Ganz zum Schluß kam dann aber noch eine echt lange Abfahrt die für alle Strapazen entschädigte, von der Uhr im Nacken beflügelt, jagten wir gen Tal um ……….

….. den Zug zu verpassen, juhu!!!

Lecker Eis und Kaffee heilten jedoch ganz schnell die Wunden und nach kurzen Einkäufen und einer lustigen Zugrückfahrt begrüßte und ein sonniges !!!!! Hannover, so dass wir bei angenehmen Temperaturen gemütlich nach hause pedalieren konnten, was für ein Abenteuer.

Bleiben zum Schluß noch einige Erkenntnisse:

1. Frank sieht in seinen Kompressions-Strümpfen auch auf dem Mountainbike gefährlich aus

2. Stefan schafft so eine Tour auch mit 2 von 5 Lungenlappen

3. Peter fährt alles überall hoch (und lacht dabei und spricht ohne zu schnaufen)

4. Dirk fährt uns trotz genügend Bier am Vorabend an jedem Berg davon

5. Diese Jungs nehmen Schlamm anstatt Schminke

6. Ich kann nicht richtig Mountainbike fahren, schade eigentlich ^^

Es hat insgesamt einen Riesenspass gemacht, danke das Ihr mich ausgehalten habt….

Kudos an Euch alle

Florian

3
UserStefan
Date / Time26.06.12 - 22:01

Ist ja okay, das mit dem Fussball gucken tut mir nachhaltig leid, wollte meinem Sohn eine Freude machen.

Lieblingszitat zum Reitstieg auf dem Weg zur Hanskühnenburg : "das ist ja wie quer über den Güterbahnhof fahren" ...

Meiner Rassel-Lunge ist dieser Trip offenbar gut bekommen, ich höre mich inzwischen wieder ganz passabel an.

Grüße. S.

4
UserHardcore Peter
Date / Time27.06.12 - 11:21

Also der Hardcore - Peter kann anders! Ich hätte da eine zarte und kuschelige Harztour im Programm welche da auch für nicht so geübte Fahrer bestens geeignet ist.

Aber zwischen 1500 und 2000 hm für den Tag sollten beintechnisch schon drin sein.(können ja dann nicht abkürzen sondern müssen da immer außenrum fahren!)

Sollten sich da genügend mutige zusammenfinden würde ich dann sehr gerne den Guido spielen und mal in Höhen vordringen, die sonst so nicht bei den orangenen üblich sind.

5
UserZahn-Rad-er
Date / Time27.06.12 - 13:15

Einer ist dann schon dabei !!!!

6
UserHarti
Date / Time27.06.12 - 14:01

Da lass ich mich nicht lumpen: Zwei dabei!!

7
UserZahn-Rad-ler
Date / Time27.06.12 - 20:47

@Frank: hege und pflege es gut das Lexx, ich glaube ich kenne den Vorbesitzer :D!!

Ich freue mich dann auf die nächste gemeinsame Tour!!!

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