Dem Aufruf des Radland Verteilers folgend trafen sich am Morgen des 23. Juni im Hannoverschen Hauptbahnhof 10 verwegene Kerle um im Harz mit dem MTB auf schönen technischen Trails herumzurocken. Als absoluter Überraschungsgast schloss sich der Kollege Frank Moesgaard unserer Gruppe an! Auch der Hinweis noch am Hbf von mir, dass wir es abseits der breiten Wege mal richtig krachen lassen wollten ließ bei Frank nicht die geringste Regung erkennen. Der Junge meinte es ernst! Also Tickets für alle Mitfahrer organisiert, noch schnell für die Hinfahrt im Zug ein ordentliches Frühstück besorgt und sodann um 7:48 Uhr mit der Regionalbahn auf nach Bad Harzburg!
Von da aus fuhren wir mit unseren Bikes über den Kurpark, am Märchenwald vorbei dem Höhenweg oberhalb der B4 folgend Richtung Torfhaus. Auf diesem Abschnitt gab es den ersten Plattfuss. Ein Schleicher welcher durch einen zügigen Schlauchwechsel behoben wurde.
Dann ging es in den ersten Trail, den berühmt berüchtigten Märchenweg vom Torfhaus Richtung Oderteich. Ein schmaler Weg, auf ganzer Länge durchzogen mit tief ausgespülten und blank liegenden Fichtenwurzeln, sowie höher herausragenden Steinen, Matschlöchern und Absätzen von der Tiefe eines Vorderrades.
Nachdem die ganze Meute durch war, traf man sich an der nächsten Kreuzung zum allgemeinen Sammeln. Der Kommentar von Frank" das seit ihr natürlich alles durchgefahren" wurde vom Großteil der Gruppe mit einem breiten Grinsen und Kopfnicken quittiert!
Weiter ging es dem Sonnenberger Flutgraben folgend zum Stieglitzecke. Auf diesem Teil der Route kam der erste kleine Schauer herunter, den wir unter Bäumen stehend abwarteten. Weiter fuhren von der Stieglitzecke über den Reitstieg zur Hanskühnenburg.
Der Reitstieg führt in seinem mittleren Teil durch ein Teil des Harzer Hochmoores. Dementsprechend kann es mal passieren, dass beim durchqueren der Matschlöcher das Bike mit den Laufrädern bis zu der Nabe im Modder versenkt wird! Sollte einen das nicht vom Fahrrad reissen dann machen das die herumligenden grösseren Steine oder die quer zum Weg verlaufenden Entwässerungsrinnen. Ein Hinweisschild auf halben Wege machte mal darauf aufmerksam, dass man als Wandersmann ab hier mit festem Schuhwerk unterwegs sein sollte!
Auch diese Widrigkeiten wurden problemlos von allen fahrend oder schiebend überwunden und man traf sich anschließend an der Hanskühnenburg auf 811m Höhe zur großen Pause.
Nach dieser Pause kam das nächste Highlight dieser Tour. Der Tante JU Trail. Über 2 KM lang, Teils mit über 35% Gefälle, stellenweise durch üppige Vegetation kaum als Weg zu erkennen und wieder mit vielen blanken Baumwurzeln durchzogen eine echte Herausforderung an Mensch und Bike. Wir hatten ja noch das große Glück diesen Weg komplett trocken zu absolvieren. Am Ende des Trails wartete der nächste große Schauer und eine weitere Reifenpanne auf uns. Nun ging es dem Morgenbrodtstaler Flutgraben folgend auf schmalem Wege nach Altenau. Kurz vor Altenau dann noch die dritte Reifenpanne! Obendrein den ganzen Abschnitt dieser Tour vom leichten Dröppelregen begleitet.
Von Altenau verlief die Strecke durch das Kellwassertal wieder Richtung Torfhaus und anschließend weiter zurück nach Bad Harzburg. Hier konnte ich leider keine Trails mehr zur Bespassung der Truppe einbauen, da mittlerweile bei dem einen oder anderen Kollegen der Saft zur Neige ging und uns obendrein die Zeit mächtig im Nacken saß! Wir wollten ja den Zug für den Heimweg noch rechtzeitig erreichen. Die 3 Reifenpannen, die eine oder andere Wartepause sowie ein kleiner Umweg wegen Holzfällung machten mein Zeitmannagement komplett zunichte.
Im Bahnhof von Bad Harzburg angekommen konnte man fast noch das Ende des Zuges riechen der 2 Minuten zuvor die Rückreise ohne uns angetreten hat.
Diese zusätzliche Zwangspause von einer knappen Stunde bis zum nächsten Zug nutzten wir für einen gepflegten Aufenthalt in einer Eisdiele und anschließender Versorgung mit Bier für die Rückreise. Hierbei werteten wir auch die Tagesleistung aus: 72 km und 1990 hm!
Um 17:51 Uhr brachte uns dann die Bahn wieder zurück nach Hannover!
Der Peter
Kommentare: 7
Klasse zu lesen, schon ein Abenteuer! Mal ne Abwechslung zum Rennrad-Alltag.... Aber ständig Defekte - das Material kann doch nur B-Ware eines Versand - und/oder Großhändlers gewesen sein..... Höhöhö.
Naja, und Schlamm- und Modder lieben... aus dem Alter bin ich seit meinen Tagen als Panzergrenadier raus, dann doch lieber zelten :-)))
Aber in nicht ganz so heftiger Variante, auf halbwegs befahrbaren Wegen, komme ich gerne mal mit in den Harz. Ich befürchte bloß, dass ist mit Hardcore-Peter nicht zu machen.
Ist ja okay, das mit dem Fussball gucken tut mir nachhaltig leid, wollte meinem Sohn eine Freude machen.
Lieblingszitat zum Reitstieg auf dem Weg zur Hanskühnenburg : "das ist ja wie quer über den Güterbahnhof fahren" ...
Meiner Rassel-Lunge ist dieser Trip offenbar gut bekommen, ich höre mich inzwischen wieder ganz passabel an.
Grüße. S.
Also der Hardcore - Peter kann anders! Ich hätte da eine zarte und kuschelige Harztour im Programm welche da auch für nicht so geübte Fahrer bestens geeignet ist.
Aber zwischen 1500 und 2000 hm für den Tag sollten beintechnisch schon drin sein.(können ja dann nicht abkürzen sondern müssen da immer außenrum fahren!)
Sollten sich da genügend mutige zusammenfinden würde ich dann sehr gerne den Guido spielen und mal in Höhen vordringen, die sonst so nicht bei den orangenen üblich sind.
Einer ist dann schon dabei !!!!
Da lass ich mich nicht lumpen: Zwei dabei!!
@Frank: hege und pflege es gut das Lexx, ich glaube ich kenne den Vorbesitzer :D!!
Ich freue mich dann auf die nächste gemeinsame Tour!!!
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