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Frostbeulen im Mai?

[06. 05. 2014]

RTF „Durch die Hildesheimer Börde“, 4.5.14

Manch einer treibt sich diese Tage auf Mallorca rum, genießt Temperaturen um 20 Grad und mehr. Und dann gibt es ein paar Daheimgebliebene, die fahren bei so rund 4 Grad nach Barsum (Hildesheim), um sich erst einmal den Allerwertesten abzufrieren....

Wecken 06.30 Uhr, Frühstück, Blick aufs Thermometer.... Brrr, was ist das denn? 25 Grad im März und 4 Grad im Mai. Klamottenwahl; Wird bestimmt bald wärmer, also reicht unten in 3/4 und oben 2 Schichten. Anfahrt. Moment: Wenn ich jetzt im Auto die Heizung anstelle, friere ich ja beim Aussteigen. Oh Herr, lass Hirn vom Himmel regnen für mich Deppen: Natürlich friere ich jetzt unterwegs UND beim Aussteigen noch mehr. Also anmelden und gleich los.

Nach ca. 10 km mit ganz moderatem Tempo ist die gröbste Kälte rausgefahren, bei 15 km ist dann an Geschwindigkeiten über 30 zu denken. Nur die Finger wollen noch nicht warm werden. Falls ich streckentechnisch auf diesen km was verpasst habe, Pech, ich war mit frieren vollauf beschäftigt. Bierbergen, Hoheneggelsen, dass kommt mir doch von der Laatzener RTF bekannt vor. Erste Station schon nach 25 km, Stempel geschnappt und weiter. Burgdorf? Das war doch Richtung Peine/Celle - bin ich hier richtig? Scheint so. Nach 30 km kommen die Schnellen von hinten angerauscht. Kurzer Antritt, rein in den Windschatten. Ah, so schön und kuschelig kann Radfahren sein. Auch die Umgebung wird immer schöner.

Weitere 10 km später ist Schluß mit schön und kuschelig. Seitenwind vom feinsten, Windkante fahren über die ganze Strasse. Mit 6, 7 anderen Fahrern lasse ich mich zurückfallen, wir machen eine zweite Windstaffel auf. Die Lücke fahren wir im nächsten Ort wieder zu. Rechts ab – und es geht knackig bergauf. Die Rampe hat es in sich, es bilden sich drei Gruppen. Meine selbstverständlich die Hintere, wir kämpfen uns zu viert hoch. Oben merkt man: Alle stellen gerade die Frage an den inneren Schweinehund: Mit Vollgas ran an die 2-te Gruppe? Der Abstand ist zu groß, die sind weg, so what? Tolle Abfahrt, Streckenteilung, 2-te Station.

Wir verlieren beim Weiterrollen unseren 4-ten Mann, der noch auf andere Kumpels warten will. Dafür eiert jetzt ein Wunstorfer mit uns. „Eiert“ im wahrsten Sinne des Wortes, dem hat es am Hinterrad eine Speiche zerrissen. In einer Abfahrt bin ich dusseligerweise hinter ihm: In den Serpentinen muss er weit runterbremsen, bei Gegenverkehr komme ich nicht vorbei, was für ein Schiet. Als es geradeaus geht macht sein Hinterrad dann bei Tempo 35 Geräusche, die ein baldiges Zerbröseln des Hinterrades erwarten lassen. Alles geht gut, aber trotzdem die dringende Bitte: „Kollege, bitte ganz hinten bleiben.“ So geht es weiter über Bornum (am Harz, nicht Hannover) , grob gesagt in der „Ecke“ Bockenem. Die Landschaft ist trotz der Kälte (mittlerweile angeblich 12 Grad, wer's glaubt) und des bedeckten Himmels wirklich zum Schwärmen, genussvolle Blicke nach rechts und links.

Dritte Station, noch knapp 30 km. Der „Eiermann“ hat es eilig, wir lassen ihn gerne vorfahren. Ersatz ist schnell gefunden. Leichtes rauf und runter, ein letzter Anstieg, nicht steil aber recht lang. Alles prima, dann zweimal abgebogen – Gegenwind auf den letzten 10 km. Den Nordseewind erprobten Verfasser sticht der Hafer: Da muss doch trotzdem (und auch leicht bergauf) locker ein Tempo über 30 gehen!? Das Ende vom Lied: Die letzten 3 km habe ich, ganz klein (bzw. kleinlaut) hinten im Windschatten vor mich hin geschnauft. Das zog sich dann noch....

Beim „Rückmeldeanruf“ zu Hause fehlen mir erst die Worte. Dabei stelle ich fest, dass ich seit dem Aufstehen wohl nur so rund 10 Sätze gesagt habe. Fehlten wohl die kompetenten Gesprächspartner/Innen von den Strammländern..

Lernfähig der Mann: Auf dem Heimweg lief die Heizung volle Pulle!

Kette rechts

Euer Harti

NS. Fazit: Ganz tolle RTF, super Landschaft und Streckenführung. Gute Verpflegung. Hätte 5-7 Grad höhere Temperaturen verdient gehabt. Nächstes Jahr gerne und unbedingt wieder. 750 Höhenmeter auf rd. 120 km.

 

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